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Samstag, 28. Dezember 2013

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Originaltitel: The Testing (Book I)
Erschienen: 26. August 2o13
Verlag: Penhaligon Verlag
Hardcover: 415 Seiten
ISBN: 978-3764531171

Die Auslese bei amazon.de
Homepage der Autorin Joelle Charbonneau
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Leseprobe
" Heute ist also der Tag der Abschlussfeier. Ich kann kaum still stehen, während meine Mutter meine rote Festtagstunika glattstreicht und mit eine Strähne meines hellbraunen Haares, die sich vorwitzig gelöst hat, hinters Ohr steckt. Endlich gibt sie sich zufrieden und dreht mich an den Schultern herum, sodass ich mich in dem Spiegel betrachten kann. " 

Inhalt
Es ist ihr Schulabschlusstag, und die sechzehnjährige Malencia Vale sowie die gesamte Five Lakes Colony (früher bekannt als die Great Lakes) feiern ausgelassen. Das Einzige, an das Cia denken kann - und was sie sich mehr als alles andere wünscht-, ist, dass sie sich für die Auslese qualifiziert hat. Nur wer dieses strenge Auswahlverfahren übersteht, wird zu einem der Führer der sich langsam erholenden Nachkriegsgesellschaft ausgebildet. Als Cia tatsächlich aufgenommen wird, erzählt ihr Vater ihr zum ersten Mal von seinen eigenen albtraumhaften Erinnerungen an die Auslese. Mit seinen mahnenden Worten im Ohr, niemanden zu vertrauen, macht sie sich auf den Weg nach Tosu City - an einen Ort fern von ihren Freunden und ihrer Familie, von dem sie vielleicht nie mehr zurückkehren wird. Und wo Abenteuer, Liebe und tödliche Gefahren auf sie warten. [Quelle: Inhalt]

Charaktere, Setting & Schreibstil
Eine Dystopie, die wirkliche Dystopie-Fans (leider) nicht wirklich aus der Reserve locken kann. Nichtsdestotrotz ist dieses Buch ein gemütlicher Lesenachmittag wert.

Setting diesen Romans ist eine Welt, entsprungen der Fantasie von Joelle Charbonneau, in welcher keiner von uns leben möchte. Nach einem verheerenden Weltkrieg wurde unsere Welt in 7 Kolonien aufgeteilt und nun nach dem Plan "7 Stadien des Krieges" wieder versucht aufzubauen. Zerrüttung, Verseuchung und Nahrungsarmut sind hier Normalität. Viele, die bereits "Die Tribute von Panem" gelesen/gesehen haben, werden hier einige Parallelen ziehen können, dennoch hat die Autorin einen abgeänderten Handlungsgedanken. Dennoch gibt es auch hier das erschreckende totalitäre Regime, welches streng nach dem Leitsatz "Nur die Starken überleben" regiert.

Cia, Malencia Vale, wohnt in der kleinen - eher winzigen - Kolonie Five Lakes und ist hier unser 'Main-Character'. Die Charaktere bauen mit der Zeit aufeinander auf - erst werden wir mit Cia & ihrer Familie bekannt gemacht, darauf folgen die Auserwählten für die Auslese aus der Five Lake Colony und schlussendlich die Auslese-Kandidaten aus allen Kolonien der Vereinigten Commonwealth und die Führungspersonen der Auslesejury. Schnell habe ich Cia ins Herz schließen können, da sie trotz dieser Brutalität ihre persönliche moralische Stellung nie verliert. - Dennoch ein kleiner Minuspunkt bzw. Unglaubwürdigkeit, denn wer macht schon immer alles richtig und durchschaut jede Falle oder List? - Ein weiterer Hauptcharakter ist Tomas, der beste Freund und Beschützer, spätere Liebe von Cia. Doch Tomas kommt mir in mancher Situation etwas memmenhaft vor und schlussfolgernd nimmt Cia immer mehr die Rolle der großen (strahlenden) Heldin ein.

Was mich bei den Charakteren besonders fasziniert hat - egal ob Haupt-, Nebenfigur oder nur Statist -, war die jeweilige Entwicklung. Charbonneau hat einen Hauptaugenmerk darauf gelegt, ihren Lesern zu zeigen, dass selbst bei Jugendlichen bereits dunkle menschliche Abgründe im Charakter lauern, wenn es um Kampf und Wettbewerb geht. Immer wieder stellt sowohl Cia sich als auch dem Leser die eine entscheidende Frage: Wie weit bin ich bereit zu gehen und wer ist mein Freund oder Feind? Gekonnt spielt die Autorin hier mit den Erwartungen des Lesers und zaubert des Öfteren ein Ass aus dem Ärmel.

Generell lässt sich Joelle Charbonneau wenig bis rein gar nicht in die Karten schauen. Ihr 'Style of writing' ist dem Genre 'Jugendroman' angepasst und sie verwendet die üblichen stilistischen Eigenschaften: passive Erzählerperspektive im Singular, Handlungstempus Präsenz und die Sprache relativ simple gehalten. Dennoch schafft sie es, wie manche andere es nicht schaffen, ihre Geschichte immer in einem guten Tempo voranzutreiben und nicht eintönig zu klingen. Durch Handlungswendungen, Verstrickungen und Verschachtlungen erhält die Autorin die Gewisse Würze in ihrem Schreibstil.

Nervenkitzel & Spannung
" Nur die Besten überleben " - dies ist der Untertitel und auch Programm von Anfang bis Ende!

Wie vorhin erwähnt legt die Autorin den Schwerpunkt eher auf eine klare einsichtige Charakterentwicklung, anstatt als auf einen fesselnden Plot, welcher dem Leser nach Luft schnappen lässt. Trotzdem ist "Die Auslese" ein würdiger Roman für die Dystopien-Riege.

Der Prozess der Auslese ist in vier Phasen aufgeteilt. Der Phasen aufsteigend wird es anspruchsvoller, nervenaufreibender und auch brutaler. Die letzte Phase erinnert mich minder an die Arenaphase in "Die Tribute von Panem". Obwohl es auch hier um Leben und Tod geht, hält die Autorin die Brutalität in Grenzen bzw. dosiert sie in genau richtige Portionen für den Leser. Die Autorin versteht sich darauf, allein durch kleinste Andeutungen in Dialogen oder Handlungen, Fragen auf zu werfen und den Leser so an das Buch und seine Wörter zu fesseln, dass ein Loslassen so gut wie unmöglich ist. 

Bis zum Schluss habe ich gedacht ein 5-Sterne Buch in der Hand zu halten, doch das Ende war meiner Meinung nach leider etwas zu platt - zu schnell herbeigesehnt. Lieber wäre es mir gewesen bei der ein oder anderen Szene die Ausführlichkeit etwas zu vernachlässigen und dafür das Ende etwas mehr auszubauen. Doch der Cliffhanger auf den letzten Seiten hat mich wieder besänftigt und gesapnnt auf Band 2 gemacht, denn es ist kein Geheimnis, dass "Die Auslese" der Auftakte einer neuen dystopischen Trilogie ist.

Wie der Titel des Buches auch festlegt, wird hier mehr als 95% auf die Auslese eingegangen und ein Einführen in die Gesellschaft, das Herschafftsregime oder ein Vergangenheitsrückblick wird nicht gewährt. Daher habe ich bezüglich diesem Punkt die größten Hoffnungen und Erwartungen für Band 2 dieser neuen Dystopie.

Fazit
Natürlich wurde mit "Die Auslese" das Rad nicht neu erfunden, doch mit diesem Buch liegt mir eine wirklich fantastische Dystopie vor. Ein Page-Turner & Must-Read. Ich hätte nicht gedacht, dass ich 415 Seiten innerhalb von einem Tag durchlese, doch die Seiten haben sich von selbst umgeblättert und ich bin schon mehr als gespannt auf den Nachfolger - welcher natürlich hoffentlich sehr, sehr bald folgen wird! (Befehl an die Autorin ^^).

Summa Sumarum: 4 grandiose Sterne mit Luft nach oben!



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